Wer bin ich?
Seit 1987 bin ich Läufer und seit 1997 Triathlet – zum großen Teil leistungssportlich. Zwischen 800m und Ironman habe ich keine Strecke ausgelassen. Anders ausgedrückt: Ich spreche bei meinem Training viel aus Erfahrung und kenne sowohl die Einsamkeit der langen Radausfahrt als auch die Hektik auf der Tartanbahn.
Kaum kürzer ist mein Interesse an der Trainingslehre und Sportwissenschaft. So begleitete mich über die Jahre als Athleten bald die Rolle des Trainers, Übungsleiters, Radguides, usw. Das hilft mir, meine langjährigen Erfahrungen und persönlichen Lektionen in meine Trainertätigkeit einfließen zu lassen.
Seit 2018 bin ich auch lizensierter DTU-C-Trainer.
Die ganze Wahrheit:
Wie fing es an? Schwimmen war ich beim DLRG und 1986 faszinierte mich die Fußball-WM in Mexiko so sehr, dass ich mit den Anderen den ganzen Sommer über den Bolzplatz rannte. Da wurde ich wohl auch recht fit. Zumindest so fit, dass in der Schule die 1000m schon mal in 3:30 gingen. Damit war ich vorne dabei. Ganz ohne Leichtathletikverein, ohne irgendein Training.
1987, als 14-jähriger, schnürte ich das erste Mal meine Schuhe, um mit meinem Vater eine Runde zu drehen. Nicht viel später folgte der erste Volkslauf über 10km.
Marathon mit 16 :-/
Der Einfluß des örtlichen Laufvereins und Bücher wie der Manfred Steffnys Klassiker “Marathontraining” ließen mich gleich die langen Laufstrecken anstreben; mit 16 lief ich dann 1989 in Berlin meinen ersten Marathon in 3:10:51.
Und ungefähr zu der Zeit erschien in der Sonntagsbeilage der FAZ eine Reportage über Dirk Aschmoneit, einer der ersten richtig guten deutschen Triathleten zusammen mit Wolfgang Dittrich und Jürgen Zäck. Und es hat mich fasziniert: Hawaii: Da muß ich hin!
Fun fact: Die Ausgabe habe ich viele Jahre später in einem Antiquariat wiedergefunden und gekauft.
Weitere Beschäftigung mit sportwissenschaftlichen Themen, Trainingslehre und dem Thema sportliche Entwicklung ließen die Erkennnis reifen, dass ich “untenrum” schneller werden muss, um auf der langen Strecke auch schnell zu sein.
Der Geruch von Tartan
Also wechselte ich zu einer guten, jungen Trainingsgruppe, um dann auf der Bahn zu trainieren und Wettkämpfe zu bestreiten. Und zu Lernen: Lauf-ABC, Athletiktraining, Taktiken, exaktes Paceing – auf der Bahn was ganz anderes als im Triathlon – aber als Erfahrung unendlich wertvoll. Bis heute.
Und bis heute mag ich den Geruch von Tartan. Riecht nach ehrlichem Sport. Keine Diskussion über die Strecke: 400m sind 400m.
Aus der Zeit kamen auch noch einige Bestzeiten, die auch über 30 Jahre später noch stehen: 800m: 1:58,3 – 3000m: 8:42,4 – 5000m: 15:25,68.
Ach so: 1991 machte ich meinen ersten (Volks-)Triathlon in Neuss.
Eine ganz andere wertvolle Erfahrung war etwas anderes: Ich habe einem Freund aus meiner damaligen Trainingsgruppe Traningspläne geschrieben. Und die funktionierten auch noch! Gefuchst hat es mich schon, dass Uwe dann auf 10000 schneller war als ich. Weiter wichtige Erkenntnis: Er hat halt konsequenter trainiert als ich. 😉
Back to the Roads
Mit dem Juniorenalter war dann die Straßenlaufdistanz für Meisterschaften im DLV wieder länger. Halbmarathon. Das ist zwar „nur“ 6km länger als die 15km, aber die Tücke liegt im Wort: Marathon. Die Strecken wurden wieder länger, neue Bestzeiten kamen dazu. 10000m:.31:49,98 – Halbmarathon 1:14:10 – Marathon: 2:46:23
Ganz ehrlich ist das nicht wirklich flott und weit weg von richtig gut. Mit 1,88m ist man zu schwer für die Langstrecke und auf der Mittelstrecke sind 54,0 auf 400m ein zu stumpfes Schwert. So kam es wie es kommen musste: Nach Achillessehnenreizung Nummer X sagte ich mir: Bei der nächsten Verletzung wechsle ich zum Triathlon. Spoiler: Hat nicht lang gedauert…. 😉
Schwimmen, Radfahren, Laufen – ja, aber wie?
Wir schreiben das Jahr 1997. Qua selbstgefasstem Beschluß wurde ich Triathlet. Schön, Schwimmen im Sinne von mit viel Einsatz halbwegs zügig voran kommen konnte ich. Ein olles Rennrad – sogar mit Aufsatz (lang lebe der Syntace C2 Clip) – hatte ich. Gut, Laufen – davon hatte ich Ahnung.
Laufliteratur gab es damals schon zur Genüge, das Internet war noch eher den Tech-Freaks vorbehalten, aber Triathlontraining wie wir es heute kennen war eigentlich noch nicht wirklich erfunden und Bücher entsprechend selten. So musste ich mir die ganz grundlegenden Dinge der Sportwissenschaften auf den Ausdauerdreikampf anwenden. Und ausprobieren. Und lernen. Vor allem beim Radfahren war ich anfangs völlig ahnungslos.
Roth, Roth, Roth und NRW-Liga
Seit dem Ironman Europe in Roth 1998 darf ich mich Ironman nennen. In dieser Zeit startete ich auch in der NRW-Liga, zu der Zeit noch ohne Windschattenfreigabe. Mein damaliger Verein wuchs und hatte bald auch Damen-, Senioren und Masters-Teams in der Liga. Und somit eine schöne Trainingsgruppe, die ich in die Geheimnisse des Laufens einweihen durfte 😉
Zu dieser Zeit begann auch sowas wie Trainingssteuerung: Dank eines Laktatmessgerätes habe ich dann recht regelmäßig Laktattests durchgeführt und anhand der diagnostizierten Schwellen die Trainingsbereiche festgelegt und Trainingspläne geschrieben. Immerhin schon mit dem PC in Excel-Tabellen.
Real life
Irgendwann wurde es dann doch notwendig, beruflich Fuß zu fassen – ich bin hauptberuflich in der IT unterwegs – und die sonst üblichen Dinge zu tun: Haus bauen, Sohn (2x) zeugen, Baum pflanzen und dafür den Sport auf „hin und wieder Bewegung an frischer Luft“ zu reduzieren.
Aber wie es so ist: Leidenschaften sterben nie und so bin ich dem Sport letztendlich treu geblieben. Und je mehr Erfahrung und Wissen man sammelt, je mehr kann man weitergeben.